Projekt „evangelische Kindertagesstätten –unterwegs mit Qualität“
Unser Anliegen
Seit vielen Jahren entwickeln wir in der Evangelischen Kirche im Rheinland die Qualität in den Kindertagesstätten durch Fortbildung und Fachberatung. Dennoch führten uns die Vielzahl an neuen oder neu definierten Aufgaben für Kindertagesstätten und das wachsende Anforderungsprofil an das Personal zu einem grundlegenden Klärungsbedarf darüber, wie wir unserer großen Verantwortung gerecht werden können. Schließlich besuchen Kinder heute vom ersten Lebensjahr an bis zum Schulalter unsere Einrichtungen – und dies häufig im Ganztagesbetrieb. Vor diesem Hintergrund wollten wir auch dem Vertrauensvorschuss von Eltern gerecht werden können, wenn sie ihre Kinder in unseren Kitas anmelden.
Von verschiedenen Qualitätsentwicklungskonzepten ließen wir uns anregen. Dabei wurde deutlich, dass wir bei aller Belastung, die ein solcher Prozess mit sich bringt, nur dann eine realistische Chance auf eine erfolgreiche und nachhaltige Arbeit haben, wenn wir ein gemeinde- und kirchenkreisübergreifendes Projekt anstoßen, und wenn in einem solchen Projekt auch ein neues gemeinsames Selbstverständnis evangelischer Kindertagesstättenarbeit entwickelt wird. Dies sollte in verbindlicher Zusammenarbeit geschehen.
Der Weg dahin geschah folgendermaßen:
Es fanden regelmäßige Klausurtage in verschiedener Zusammensetzung statt mit Trägervertretungen, Kita-Leitungen, Qualitätsbeauftragten aus den Kita-Teams oder auch Sicherheitsbeauftragten. Dabei wurden die wesentlichen Führungsprozesse und Kernprozesse aus dem BETA-Rahmenhandbuch behandelt. Zugleich gelang ein fachlicher Austausch zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und zu den gesellschaftlichen Entwicklungen. Funktion und Aufgabe evangelischer Bildung und Erziehung konnten geklärt werden. Das geschah zunächst auf breiter Ebene des Projekts, also im Vorfeld der einrichtungs-und gemeindeinternen Überlegungen. Man wollte so neue Horizonte und neue Perspektiven gewinnen.
Auf diese Weise sind Träger und Kita-Teams von 53 evangelischen Kindertagesstätten mit auf einen gemeinsamen Qualitätsweg gegangen. Das Engagement vieler Beteiligter im Bereich der Fachberatung, der Kitas und ihrer Träger sowie die Übernahme der Projektgeschäftsführung durch den Kirchenkreis Koblenz waren für das Gelingen des Projektes entscheidend, denn das Projekt musste im Rahmen der vorhandenen eigenen Ressourcen bewältigt werden.
Die Mehrzahl der Einrichtungen wird das Evangelische Gütesiegel nach BETA (Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder) erhalten. 25 Kindertagesstätten haben es bereits am 28.10.2016 verliehen bekommen, weitere haben inzwischen die gutachterliche Empfehlung für das Gütesiegel erhalten.
Das Gütesiegel dokumentiert, dass eine Kindertagesstätte ihre Arbeit gemeinsam mit ihrem Träger systematisch an vereinbarten transparenten Qualitätskriterien orientiert und dass sie ihre Arbeit regelmäßig überprüft. Letzteres geschieht durch kitainterne Selbstbewertung und externe Gutachten. Dadurch wird auch immer wieder neu Veränderungsbedarf festgestellt und zielgerichtet umgesetzt. Ein erfolgreiches Qualitätsmanagement lebt davon, dass alle Beteiligten in die Weiterentwicklung der Arbeit einbezogen werden. Es kann nur gelingen, wenn Träger und Leitung die entsprechenden Voraussetzungen dafür schaffen und ihre Verantwortung dafür wahrnehmen.